Zusammenfassung. Freier Verkehr von Kulturgütern und der Schutz von ‘nationalen Schätzen’. Die Verordnung der EG-Kommission zum Export von Kulturgütern und die Direktive hinsichtlich der Rückschaffung (Wiederherstellung) von Kulturgütern, die illegal aus dem Temtorium eines Mitgliedstaates entfernt wurden (O.J.E.C. Nr. L 395/1,31 Dezember 1992; Nr L 74/74, 27 März 1993), befassen sich rnit dem Transfer solcher Güter zwischen den Mitgliedstaten und dem Export dieser Gütern zu Nicht-Mitgliedstaaten. Beide Instmmentarien haben das Ziel, Art. 36 des EG-Vertrages, der die Mitgliedsstaaten dazu ermächtigt, die Entfernung von nationalen Kulturgütern von künstlerichem Wert, – sogar in andere Mitgliedstaaten – zu verbieten, mit der Verabschiedung jeglicher (systematischer) Kontrolle des freien Waren-verkehrs nach dem 1. Januar 1993 in Einklang zu bringen. Dieser Aufsatz versucht, beide vorliegende Instmmente und die damit zu erwartenden juristischen Probleme zu analysieren. Außerdem werden die Konseauenzen hinsichtlich der Abgabe von Kompetenzen für die Bauwerke und Sehenswürdigkeiten der Belgischen Regionen aufgezeigt. Die Nationalen Stellen, die die nationalen Kulturgüter zu schützen haben, sind nicht länger Autoritäten (Behörden) des belgischen Staates, aber has vorgesehene Recht, die Rückschaffung der Kulturgüter einzufordern, wird – im Einklang mit dem EG-Recht – innerhalb der Kompetenz der Mitgliedsstaaten bleiben.
Abstract. Free movement of cultural goods and protection of national treasures. The EEC regulation on the export of cultural goods and the EEC directive on the restitution of cultural goods illicitly removed from the territory of a Member State (O.J.E.C. n° L 39511, 1992, December 31, n° L 74/74, 1993, March 27) are concerned with the transfer of such goods between the Member States and the export of such goods to non Member States. Both instruments aim to reconcile Article 36 of the EEC Treaty which empowers a Member State to forbid the removal of ‘national treasures’ of art, even to other Member States, and the abolition of any systematic control on the free movement of goods after 1 January 1993. The paper deals with the analysis of both instruments and the juridicial difficulties they will raise. Moreover it indicates the consequences of the devolution of competences, for the monuments and sites to the Belgian Regions. The ‘national’ authorities competent to protect ‘national treasures’ are no longer the authorities of the Belgian State, but the right to require the restitution provided for by the directive will remain, according to EEC law, within the competence of the Member States.
European Review of Private Law